Das Schreiben und ich: Vom Pflicht- zum Selbstbewusstsein

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Das Thema Schreiben begleitet mich in den letzten Jahren immer mehr – sowohl persönlich als auch beruflich. Deshalb kam mir Anna Koschinskis Aufruf, im Kontext einer Blogparade übers Schreiben zu schreiben, sehr gelegen. Da ich darüber hinaus noch nie an an einem solchen Format teilgenommen habe, wird es jetzt endlich Zeit!

In diesem Beitrag geht es darum, wieso ich aus Pflichtbewusstsein mit dem Schreiben anfing und wie dadurch mein erstes Buch ganz unvermittelt das Licht der Welt erblickte. Außerdem liest du, welche Aufträge ich rund ums Schreiben bereits ausgeführt habe und wie mir das Journaling in Kombination mit buddhistischer Psychologie zu mehr Selbstbewusstsein und authentischeren Beziehungen verholfen hat.

Aber: First things first!

Meine persönliche Schreib-Story

„So richtig“ angefangen habe ich mit dem Schreiben eigentlich erst mit Ende 20.

Mit „so richtig“ meine ich, dass ich seitdem (auch) beruflich und öffentlich (wirksam) schreibe. Persönlich und privat jedoch war das Schreiben schon lange vorher ein großer und wichtiger Teil in meinem Leben, dem ich viiiiiiiieeeeeel Zeit, Muße und Energie widmete.

Erst im Zuge dieses Artikels offenbarte sich nun das Ausmaß des roten Schreibfadens, der sich schon lange still und leise durch mein Leben zieht.

Schreiben aus Pflichtbewusstsein

Fangen wir also mal ganz von vorne an!

Die Bienchen und Blümchen müssen wir in diesem Zusammenhang nicht bemühen, sondern wir können direkt mal einige Jahre vorspulen: Im Laufe meiner Ausbildung gab es schlichtweg viel zu schreiben.

Im Deutsch-Leistungskurs – ich war in Bayern auf der Schule – wurde nicht nur in literarischen Klassikern geschmökert, sondern es ging auch darum, selbst Stellung zu beziehen und ausgewählte Themen differenziert darzustellen. Egal ob die allseits beliebte Gedichtsanalyse (Ironie off) oder ausführlichere Essays – diese erfolgen im schulischen Kontext in der Regel in Schriftform. Gleiches galt für meinen zweiten Leistungskurs: In dem Fall immer noch schriftlich, nur eben alles auf französisch.

Das gleiche Prinzip zog sich auch im Studium fort: Diverse Hausarbeiten sowie die Bachelor- und Masterthesis (dazu gleich nochmal mehr) wollten von mir geschrieben werden.

Und auch damit nicht genug: Im Kontext meiner studienbegleitenden Praktika (über rund 2 Jahre in Deutschland und Mexiko-Stadt bei 4 Unternehmen) verfasste ich dann in unterschiedlichen Sprachen Branchennews, Benutzerhandbücher, Förderanträge oder auch Business Pläne. Rückblickend betrachtet wurden mir solche Tätigkeiten überraschend häufig übertragen und – oh Schreck – sie machten mir in der Regel sogar Spaß.

Vermutlich ist das auch einer der Gründe, warum ich – neben den unvermeidbaren Pflichten – quasi schon immer mehr (auf)geschrieben habe als unbedingt notwendig.

Schreiben als Gedächtnisstütze

Das fing schon in der Schule an: Im Unterricht schrieb ich brav und fleißig mit – auch, aber nicht ausschließlich unterrichtsrelevante Notizen! 🙂

Im Studium wechselte ich dann in die digitale Welt und erstellte „Zusammenfassungen“ in Word. Ich nutze bewusst Anführungszeichen, da meine Texte meist ähnlich lang waren wie der Originaltext. Aber egal: Wer schreibt, bleibt schließlich!

Für die fünf Fremdsprachen, die ich während meines Studiums lernte (zwei davon jedoch nur für jeweils ein Semester), schlug ich mit Karteikärtchen einen anderen, aber ebenso schriftlichen Weg ein. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob das die Mühe wert war, denn es war wirklich VIEL Aufwand. Vielleicht habe ich sie auch nur aus diesem Grund noch heute.

Irgendwann begann ich dann damit, mir (digitale) Zusammenfassungen von Büchern und später auch von Artikeln anzufertigen, die ich privat lese. Aktuell arbeite ich übrigens daran, all diese und künftige Notizen durch Programme wie Obsidian und Notion noch besser nutzbar zu machen. Es bleibt also spannend!

Schreiben als Stärke

Zum „Schreiben müssen“ und „Schreiben wollen“ kam außerdem noch, dass mich immer wieder FreundInnen, Bekannte und KollegInnen um Unterstützung baten: „Ich weiß nicht, wie ich das am Besten sagen soll und du kannst das einfach immer so gut ausdrücken.“

Egal ob eine Stellungnahme zur Ausmusterung bei der Bundeswehr, diverse Bewerbungsanschreiben, wichtige Geschäftsmails oder wissenschaftliche Texte – immer wieder wurde ich gefragt, ob ich nicht kurz drüber schauen oder gar für einzelne Passagen konkrete Vorschläge formulieren könnte. Auch dadurch erhielt ich im Gegenzug immer viel Feedback auf meine Texte.

Unzählige Überlegungen über Bedeutung, Ein- und Mehrdeutigkeit sowie (Un-)Sinn einzelner Sätze zeigten mir die Macht einzelner Worte. Derartige Diskussionen – in der Regel konstruktiv, aber an der ein oder anderen Stelle sicherlich auch übertrieben – schärften mein Sprachgefühl über die Zeit. Meinen daraus zunächst entstandenen Perfektionismus konnte ich mittlerweile wieder weitgehend ablegen. Glücklicherweise, würde ich sagen: Sonst würde es wohl weder diesen Beitrag noch meinen Blog geben.

Bis heute kontaktiere ich bei eigenen textlichen oder grammatikalischen Unsicherheiten übrigens immer meine Schwester. Sie ist zwar Psychologin und angehende Psychotherapeutin, hat aber auch eine Weile als Korrektorin und Lektorin gearbeitet. Aber auch schon davor war und ist sie mir in diesem Bereich wirklich nochmal um Längen voraus!
Vielleicht habe ich das Schreiben auch gerade deshalb lange Zeit nicht als eigene Stärke gesehen?

Jedenfalls habe ich (nicht nur, aber auch) in dieser Hinsicht viel von meiner Schwester lernen dürfen („nee, das ist ja hier eine Infinitivkonstruktion!“) und ihr noch mehr zu verdanken: So las sie unter anderem auch meine Masterarbeit mit dem zauberhaften Titel: „Personale und organisationale Transfereffekte von coachingbasiertem Kommunikationstraining für Führungskräfte“ sorgfältig und in gewohnter Gründlichkeit Korrektur – obwohl sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich gerade auf Reisen war.

Kurzerhand entschloss sie sich dazu, das stabile Internet in ihrer damaligen Unterkunft zu nutzen und einige Tage länger dort zu bleiben, um mich im Endspurt bestmöglich unterstützen zu können. Das nenne ich doch mal klare Prioritäten! 😍 Übrigens: Wenige Tage später haben wir uns genau in diesem Hostal getroffen – denn nur wenige Stunden nach meiner Abgabe setzte ich mich ins Flugzeug zu ihr nach Mexiko! 😀

Schreiben als (bezahlte) Arbeit

Pünktlich zu Fasching kehrte ich nach unserer mehrwöchigen Reise mit wundervollen Erinnerungen (und vermutlich ein paar Bandscheibenvorfällen – aber das ist eine andere Geschichte) nach Deutschland zurück und startete nach ein paar ausgelassenen Karnevalstagen in ein neues Kapitel: Das „richtige“ Berufsleben.

Da ich bereits vorher freiberuflich tätig war, änderte sich mein Alltag dadurch nicht grundlegend, aber natürlich war der Fokus dann nochmal ein anderer. Ein Teil der jetzt folgenden Schilderungen fand übrigens bereits im Rahmen meiner studienbegleitenden freiberuflichen Tätigkeit statt, aber ich denke ein streng chronologischer Aufbau verkompliziert die Sache hier nur unnötig! 🙂

Deshalb zunächst nochmal zurück zu meiner Masterarbeit, bei der es thematisch übrigens um die Auswirkungen eines Coachingbasierten Trainings auf die teilnehmenden Führungskräfte und die gesamte Unternehmenskultur ging. Nachdem sie mir bereits zum erfolgreichen Studienabschluss verholfen hatte, wurde sie einige Zeit später nochmal auf eine Art relevant, die ich mir zum Zeitpunkt meiner Abgabe noch nicht einmal erhofft hatte: Mein Praxisbetreuer Dr. Björn Fiedler kam auf mich zu und fragte mich, ob ich meine Ergebnisse nicht mit ihm gemeinsam als eBook veröffentlichen möchte.

Und ob ich das wollte!
Natürlich war es in vielerlei Hinsicht auch ein komisches Gefühl und zahlreiche Zweifel nagten an mir. Trotzdem gefiel mir die Vorstellung sofort, dass meine Arbeit, in die so viel Zeit, Energie und Mühe floss, nach einer hervorragenden Beurteilung und dem Segen meines Gutachters nicht einfach in einer dunklen Schublade der Universität landete.

Deshalb veröffentlichten Dr. Björn Fiedler und ich meine Forschungsergebnisse – ergänzt um ein paar praxisorientierte Handlungsempfehlungen für Führungskräfte und OrganisationsentwicklerInnen – als Buch bei Amazon und ersten Band der Reihe „Zukunft Organisationsentwicklung“.

Und das war das Ergebnis! Es gibt übrigens auch eine kostenfreie Leseprobe.

Nun aber wieder zurück zum „normalen“ Berufsleben: Relativ am Anfang meiner freiberuflichen Tätigkeit als Beraterin sollte ich für die Website eines Kooperationspartners ein paar Worte über mich als Person und meinen bisherigen Werdegang formulieren. Der Text kam so gut an, dass ich prompt auch die Vorstellungstexte der anderen BeraterInnen ausschreiben sollte.

Auch wenn es mir in dem Moment noch gar nicht so bewusst war: Rückblickend betrachtet war das wohl der Startschuss für mein „professionelles“ Schreiben.

Fortan übernahm ich – ohne mich explizit darum bemüht oder es darauf angelegt zu haben – immer weitere und komplexere Projekte rund ums Schreiben:

  • Während ich schon zu Studienzeiten als Thermentesterin unterwegs war und selbst ausführliche Berichte zur Steigerung der Service- und Prozessqualität verfasste, übernahm ich nach meinem Abschluss die Bereichsleitung. In dieser Rolle schulte ich u. a. neue TesterInnen und stellte sicher, dass deren Berichte für unsere Unternehmenskunden hilfreich und konstruktiv waren.
  • Außerdem unterstützte ich einen Kunden umfassend beim Aufbau seiner neuen Website: Ich schrieb dessen Angebotstexte, die Unternehmensgeschichte sowie Erfolgsgeschichten mit zufriedenen Kunden und vieles mehr.
  • Im Rahmen eines größeren Veränderungsprozesses verantwortete ich im Kontext der Change-Kommunikation u. a. den Newsletter an die knapp 70 Mitarbeitenden.
  • Zudem übernahm ich auch ein paar kleinere Aufträge im Kontext der Wissenschaftskommunikation.
  • Auch in meiner Teilzeit-Stelle als Talent Sourcerin bei Workwise spielte das Verfassen von Texten in Form von Erstnachrichten an Talente und individuellen Empfehlungsschreiben dieser KandidatInnen bei den suchenden Unternehmen lange Zeit eine wesentliche Rolle.

Nach einer längeren Pause mit anderen Schwerpunkten fand ich Ende 2023 auch wieder zu meinem Blog zurück. Langsam aber sicher gewöhne ich mich daran, regelmäßig zu bloggen und meine Standpunkte und Erfahrungen hier öffentlich zu teilen. Besonders schön: Immer wieder ergeben sich dadurch tolle Gespräche und ich lerne wunderbare und faszinierende Persönlichkeiten kennen.

Im April 2024 konnte ich mich beim Live-Treffen der Content Society in Stuttgart mit zahlreichen anderen BloggerInnen austauschen sowie Energie und Inspiration tanken.

Außerdem bin ich wieder aktiver bei LinkedIn geworden und verfasse (mehr oder weniger regelmäßig) eigene Beiträge. Auch dort freue ich mich über regen Austausch zu gemeinsamen Leidenschaften oder unterschiedlichen Standpunkten. (Gerne auch mit dir? Schreib mich einfach an!)

Wenn du dort nicht angemeldet bist oder auf solchen Netzwerken eher passiv mitliest, können wir in den nächsten Wochen auch auf andere Weise in Austausch gehen: Ich habe mich dazu entschlossen, meine Gedanken, Erlebnisse und meine eigene Reise über einen Newsletter mit Menschen wie dir zu teilen.

Thematisch möchte ich vor allem zeigen, dass Veränderungen und der Aufbau eines selbstbestimmten Lebens sich lohnen und sogar Freude machen können – auch wenn der Prozess phasenweise anstrengend sein kann. Natürlich werden sowohl neueste Erkenntnisse als auch bewährte Lieblingsübungen sowie unterhaltsame Inspirationen darin Platz finden. Eben alles, was mir und meinen bisherigen Kunden geholfen hat und damit auch dich bei deiner eigenen Reise unterstützen könnte.

Durch dieses Format soll zudem ein noch viel persönlicherer Austausch zwischen mir und dir ermöglicht werden, der im öffentlichen Raum (bei LinkedIn oder auch auf meinem Blog) vielleicht nicht entstehen würde.

Wenn du das nicht verpassen möchtest, melde dich gerne bei mir und ich setze dich direkt auf die Warteliste!

Schreiben für und aus Selbstbewusstsein

Jetzt aber nochmal abschließend zurück zum Schreiben.

An meinen bisherigen Ausführungen konntest du es bereits sehen: Über all die Jahre hat sich einiges angesammelt, was ich dem Schreiben verdanke – ob direkt oder indirekt. Eine dezidierte Auflistung würde den Rahmen hier wohl sprengen, aber in einem Wort lässt es sich wohl mit „Selbstbewusstsein“ umschreiben – vor allem seit ich in meinem analogen Notizbuch oder meine digitalen Systemen über meine persönlichen Denk- und Verhaltensmuster journale.

Schreiben wird – v. a. in der Personal-Knowledge-Management-Community – oft als Mittel zum Denken beschrieben: Es ist vielmehr der Prozess als das Ergebnis. Das kann ich so absolut bestätigen!

Meine Journalingtexte waren (und sind) nicht immer schön zu lesen (= Ergebnis), aber sie zeigen und (er)klären (= Prozess), was in mir vorgeht oder gerade mit mir los ist. Und mit „nicht schön“ meine ich nicht nur den rein ästhetischen Charakter, sondern sie entsprechen auch nicht unbedingt der Realität – das tut die Stimme in unserem Kopf ja ohnehin nur selten. Ganz im Gegenteil:

„Durch das Schreiben nehmen Gedanken eine Form an, die bearbeitbar und veränderbar ist. Die Worte liegen schwarz und weiß vor mir und ich kann sie bewusst hinterfragen, verwerfen, annehmen oder weiter spinnen.“

Kathrin Frank

Die eigenen Themen zu erkennen und zu verstehen, ist wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen, um andere auf ihrem Weg unterstützen zu können. Genauso unabdingbar ist es für mich, parallel dazu auch den eigenen Weg immer weiter zu beschreiten. Und ja, auch als einschlägiger Coach kann dieser Weg zeitweise kräftezehrend und voller Umwege sein!

In Kombination mit anderen Methoden (wie z. B. Meditation) konnte ich durch das Schreiben meine inneren Prozesse immer besser verstehen und lernte mit der Zeit auch, präziser auszudrücken, was mich innerlich gerade bewegt. In meinen Augen ist das sowohl für mich als Mensch als auch als Coach wichtig.

Schließlich hat die Sprache durchaus einen großen Einfluss auf uns: Nicht umsonst benennt der Mediziner die kleinsten Bestandteile der Lunge eindeutig, um eine differenzierte Diagnose stellen und ggf. auch an seine KollegInnen weitergeben zu können.

Das Gleiche gilt für unsere inneren Zustände:

„Unsere Gedanken und Emotionen beeinflussen unser Leben maßgeblich – und doch haben wir oft weder Raum noch Worte dafür übrig.“

Kathrin Frank

Keine Sorge, falls du dich darin findest: Damit bist du absolut nicht allein!

Mir ging es selbst ganz genauso – bis ich eben durch das Schreiben lernte, das auszudrücken, was mich in meinem Inneren gerade beschäftigt und bewegt. Mit der Zeit stellte ich fest, dass sich viele Herausforderungen im meinem Leben – so unterschiedlich sie auf den ersten Blick auch aussahen – um einige wenige Kernthemen drehten: Ich erkannte meine eigenen gedanklichen und emotionalen Muster und verstand immer besser, warum ich mich auf eine bestimmte Art und Weise verhielt.

In diesem Zussammenhang stieß ich vor einigen Jahren auf die buddhistische Weisheitslehre, die sich intensiv mit der Natur des „Menschseins“ auseinandersetzt. In dieser jahrtausendealten Tradition – deren Kernthesen mehr und mehr auch durch die moderne Wissenschaft bestätigt werden – habe ich viele Erklärungen gefunden, die meine persönlichen Erfahrungen als „typisch menschlich“ beschreiben.

Das menschliche Herz schlägt, der menschliche Geist denkt. Beide versuchen, das Beste aus der jeweiligen, aktuellen Situation zu machen – so gut sie eben können. Dabei sind sie bestimmten natürlichen Gesetzmäßigkeiten unterworfen und hin und wieder kommt es auch und gerade in unserem Denken zu folgenreichen Dysfunktionalitäten. Natürlich ist jede Erfahrung in bestimmter Hinsicht trotzdem einzigartig und individuell, aber häufig sind unsere aktuellen Baustellen und die vermeintlichen Probleme, mit denen wir uns gerade herumschlagen, gar nicht so persönlich, wie wir zunächst glauben. Viele davon sind eben „einfach nur menschlich“.

Für mein eigenes Leben brachte diese Erkenntnis im Wesentlichen zwei Konsequenzen mit sich:

  1. Ich traue mich, meine eigenen Verletzlichkeiten und aktuellen Baustellen selbstbewusster und authentischer zu zeigen, als je zuvor in meinem Leben. Das gilt sowohl für den persönlichen Kontakt live und in Farbe als auch – wer hätte es gedacht – beim Schreiben bei LinkedIn oder auf meinem Blog.
    Gute Beispiele dafür sind mein Rückblick auf das Jahr 2023 „Vieles außer Rand und Wand“ oder oder die Monatsreflexion von März 2024: „Planlos über Nacht„.
  2. Ich kann anderen Menschen, die gerade mit etwas zu hadern oder gar zu kämpfen haben, immer öfter voller Mitgefühl und Respekt begegnen. Weil ich die Person als einzigartiges Individuum mit all ihren Ressourcen und persönlichen Herausforderungen sehe, aber eben gleichzeitig auch das „typisch menschliche“ verstehe und aus persönlicher Erfahrung kenne – aus meinem eigenen Leben, durch vielfältige Gespräche und aus der Arbeit mit anderen Klienten.

Natürlich gelingen auch mir beide Aspekte (noch) nicht immer sofort und in jedem Bereich bzw. jeder Situation gleich gut – Stichwort eigener Weg und so. Aber egal, ob ich von meinen (vermeintlich) individuellen Herausforderungen berichte oder über „menschliche Muster“ schreibe: Letztlich sind es Versuche, mein (durch Schreiben erlangtes) Selbstbewusstsein nun wiederum in eigene Worte zu fassen und mich auszudrücken, damit meine Texte Menschen wie dich bewegen, inspirieren und motivieren.

Anna, die die eingans erwähnte Blogparade zu diesem Thema ins Leben rief, drückt es wie ich finde sehr treffend aus:

„Jeder Text ist eine Einladung zum Gespräch (außer vielleicht die Einkaufsliste, die ich nur für mich schreibe).“

Anna Koschinski

Ich würde einige zusätzliche Einschränkungen ergänzen: Zusätzlich zur Einkaufsliste gibt es bei mir noch zahlreiche weitere persönliche Listen (ich gebe es zu: ich liebe (Check-)Listen 🙈) sowie beispielsweise private Journaling-Texte, die lediglich mich selbst zum schriftlichen Selbstgespräch motivieren sollen. Bei allen öffentlichen Texten dagegen trifft es Anna für mich auf den Punkt: Es geht darum, eine erste Grundlage zu schaffen, um miteinander in Beziehung zu treten. Eine Ausgangsbasis zu gestalten, die einen gemeinsamen Startpunkt ermöglicht und von dort ausgehend Raum schafft für Erfahrungsaustausch, konstruktive Diskussionen und zum gemeinsamen Wachsen.

Wenn du meine heutige Einladung annehmen möchtest, freue ich mich über deine Gedanken und/oder Erfahrungen rund ums Schreiben – egal ob als Kommentar unter diesem Artikel, auf meinem Blog oder bei LinkedIn. Natürlich kannst du auch bei Annas Blogparade vorbeischauen und nach weiteren GesprächspartnerInnen Ausschau halten.

Oder du schnappst dir Stift und Papier (oder eine digitale Notizapp deiner Wahl) und führst das Gespräch unter zwei Augen.
Am Besten schriftlich versteht sich! 😉

Kommentare

13 Antworten zu „Das Schreiben und ich: Vom Pflicht- zum Selbstbewusstsein“

  1. Liebe Kathrin,
    Gerne habe ich deinen Artikel gelesen und erkenne sehr viele Parallelen zu meinem „Schreiben“. Besonders dein Bezug zur buddhistischen Psychologie interessiert mich. Ich hoffe, noch mehr davon zu lesen.
    Lieben Gruß, Birgit

    1. Avatar von Kathrin Frank
      Kathrin Frank

      Vielen Dank liebe Birgit – es freut mich, dass du dich in meinen Erfahrungen an manchen Stellen wiederfinden konntest.
      Jaa, dazu wird es hoffentlich bald ein paar mehr Artikel geben 🙂
      Herzliche Grüße,
      Kathrin

  2. […] Das Schreiben und ich: Vom Pflicht- zum Selbstbewusstsein […]

    1. Liebe Kathrin,

      ich habe mich in vielen Passagen deines Blogartikels wiedergefunden 🙂 Auch mich begleitet das Schreiben schon mein Leben lang (und ich liebte auch die meisten Gedichtsanalysen). Die buddhistische Psychologie finde ich so hilfreich, dass ich eine dreijährige Weiterbildung in buddhistisch-kontemplativer Psychologie absolviert habe und in diesem Bereich nun arbeite.

      Von Herzen
      Pia

      1. Liebe Pia,
        danke für deine Worte!
        Deine Weiterbildung klingt total spannend 🙂
        Und ja, ich glaube auch fest daran, dass buddhistische Psychologie einen Weg darstellt, wie Menschen sich (wieder) selbst führen lernen und dadurch proaktiv ihre Arbeit der Zukunft erschaffen können.
        Wir hören/lesen und sehen uns ja vielleicht bald mal wieder 🙂
        Herzliche Grüße
        Kathrin

  3. Deine Worte erinnern mich daran, wie kraftvoll und heilend das Schreiben sein kann, und motivieren mich, selbst die Feder in die Hand zu nehmen. Danke, dass du deine Gedanken und Gefühle mit uns teilst und uns dazu ermutigst, die Magie des Schreibens zu entdecken!

    Liebe Grüße,
    Andrea

    1. Liebe Andrea, das freut mich sehr, dass ich dich dazu ermutigen konnte!
      Ich hoffe, du kannst es bald mal für dich selbst ausprobieren 🙂
      Herzliche Grüße und ganz viel Freude dabei
      Kathrin

  4. Liebe Kathrin, das nenn ich mal eine eloquente Auseinandersetzung mit deiner Leidenschaft. Vielen Dank dafür und für den herrlich fehlerfreien Text.
    Am Handy lesend habe ich gelegentlich den Faden verloren und musste bissl scrollen – ich verstehe jetzt, was du recht weit oben mit ‚Zusammenfassung‘ sagen wolltest. 😉
    Eine sehr detaillierte Beschreibung, die ich möglicherweise ein wenig mehr gliedern würde, und auch ich habe mich natürlich in einigen Sätzen wiedergefunden. Die Gründe und Auslöser mögen bei vielen von uns Schreibenden ähnlich sein.
    Herzliche Grüße Ulrike

    1. Liebe Ulrike,
      wie schön, dass du hier gelandet bist und vielen Dank für deinen Kommentar!

      In der Tat steht das Finetuning des Artikels noch an, allerdings bin ich bislang noch nicht dazu gekommen. Schön, dass du dich trotzdem durchgewurstelt hast! 🙂

      Ich freue mich, dass du dich in einigen Parts wiedergefunden hast! Ich glaube auch, dass es häufig Parallelen in der Geschichte und den Motiven gibt – deshalb lese ich solche Artikel auch bei anderen immer gerne! 🙂

      Herzliche Grüße
      Kathrin

  5. Liebe Kathrin,
    das Schreiben begleitet mich auch schon seit der Kindheit und dennoch habe ich es erst vor 2 1/2 Jahren zum Beruf gemacht. Da Psychologie (speziell Verkaufspsychologie) Teil meines Schreibens ist, ist der Ansatz mit der buddhistischen Psychologie ebenfalls spannend.
    Und ich stimme dir zu, dass unsere Gedanken greifbarer werden, wenn wir sie aufschreiben. Ich schreibe auch sehr viel handschriftlich, weil ich weiß, dass ich die Dinge dann viel mehr verinnerliche.
    Schreiben ist ein kostbares Gut, das wir uns auf jeden Fall bewahren sollten.
    Ich wünsche dir auf deinem weiteren Weg viel Erfolg!

    Wortreiche Grüße und alles Liebe
    Steffi 🙂

    1. Liebe Steffi,
      wie schön, dass du dir das Schreiben dann mittlerweile zum Beruf gemacht hast!

      Das stimmt, handschriftliches Schreiben ist einfach nochmal etwas anderes! Allerdings mache ich es mittlerweile deutlich seltener, weil ich noch keinen zufriedenstellenden Workflow für mich gefunden habe, wie ich diese Notizen für mich sinnvoll ablegen kann, damit ich sie bei Bedarf schnell zur Hand habe. Auch da bin ich aber dran und zuversichtlich, bald gute Lösungen zu finden – mittlerweile gibt es ja unendlich viele Möglichkeiten dafür.

      Deine Umschreibung mit Schreiben als kostbares Gut gefällt mir sehr gut! Danke für diesen Impuls.

      Auch für dich weiterhin alles Liebe!
      Herzliche Grüße
      Kathrin

  6. […] Obwohl ich das Schreiben liebe, habe ich es lange nicht getan. Zumindest nicht öffentlich – in diesem Artikel erzähle ich, wie mich das Schreiben vom Pflicht- zum Selbstbewusstsein gebracht […]

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