„Wo finde ich die Kraft, um meine Ziele zu erreichen?“ – Spannende Impulse des Greator Online Festivals (Tag 6, Teil II)

Wo finden Sie die Kraft, um Ihre Ziele zu erreichen?

Nachdem der erste Teil dieses Beitrags schon voll gepackt war mit wertvollen Impulsen von August Pari Motori, Melanie Chomiak-Janus, Bianca-Maria Klein, Chris Bloom und Darius Kamadeva, geht es hier direkt weiter! Im Vordergrund weiterhin: Wo können Sie die Kraft finden, die Sie zur Verwirklichung Ihrer Ziele benötigen? Falls Sie direkt hier gelandet sind und Lust auf eine geballte Ladung Inspiration haben, rate ich Ihnen, von vorne zu beginnen: Hier direkt zu Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4 und Tag 5! Falls Sie auf dem Sprung sind oder gerade keine Lust auf lange und tiefsinnige Texte haben, springen Sie einfach ans Ende des Artikels. Wie in den Tagen zuvor auch, wartet da nochmal eine Kurzversion meiner Highlights auf Sie!

Bahar Yilmaz & Jeffrey Kastenmüller: Die blinden Flecken in der Persönlichkeitsentwicklungs- und spirituellen Szene

Dass wir heutzutage zu viel konsumieren, dürfte für die meisten nichts Neues mehr sein. Eher weniger bekannt ist dagegen, dass es auch ein „zu viel“ an Informationen geben kann! Auch ich kenne dieses Phänomen aus persönlicher Erfahrung: Man möchte etwas verändern und investiert unendlich viel Zeit in das Lesen von Ratgebern und Blogs oder das Schauen entsprechender Videos. Und natürlich – man hat dabei ein besseres Gefühl, als wenn man auf Facebook durch die Chronik scrollt, auf der Couch Netflix schaut oder im TV zappt. In meinem konkreten Fall habe ich sogar regelmäßig Zusammenfassungen geschrieben, um das Wissen festzuhalten. Trotzdem habe ich mich gewundert, warum es einfach nicht voran zu gehen scheint. Irgendwann gab meine Schwester den entscheidenden Hinweis: Letztlich war auch ich in eine Art Konsumfalle geraten – ich habe unendlich viele Informationen konsumiert. Ich habe immer mehr Wissen angehäuft, ohne hin und wieder „aus dem Kopf auszubrechen“.

Nach diesem persönlichen Schlenker damit jetzt zurück zu Bahar Yilmaz und Jeffrey Kastenmüller: Diese beschreiben nämlich genau dieses „zu-viel“-Phänomen: Zu viele Informationen, aber auch zu viele Meditationen oder Ähnliches. Auch sie beobachten, dass die Menschen sich natürlich besser fühlen, wenn sie beispielsweise einen Podcast zu ihrem Thema hören: Das Problem dabei: Mehr Wissen heißt nicht unbedingt auch mehr Veränderung. Zudem kommen dadurch auch immer mehr neue Baustellen an die Oberfläche. Wenn Sie wirklich voran kommen möchten, raten die beiden dazu, wenig Input zu konsumieren, dafür aber richtig damit zu arbeiten. Im konkreten Fall heißt das, das Gelernte in den eigenen Alltag zu überführen. Sie warnen, dass man ansonsten durch einen solchen Informations-Overload den Zugang zur eigenen Intuition eher verliert: Denn das Wissen und die Erfahrungen anderer können Sie so auch schnell von IHREM Wissen und IHRER Weisheit weg bringen – und das ist in der Persönlichkeitsentwicklung ja meist genau nicht das Ziel! Konsumieren Sie also mit Bedacht und behalten Sie im Hinterkopf: Echte Transformation passiert im Leben – und nicht im Seminar oder beim Lesen eines Buchs. Denn es sind meist unsere Mitmenschen, die „unsere Knöpfe drücken“ und uns so zeigen, wo wir noch wachsen dürfen. Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität zeigen genau dafür Wege auf: Um diese Impulse für unser persönliches Wachstum zu nutzen, anstatt sie zu vermeiden oder zu unterdrücken.

Außerdem räumen sie mit einem weiteren weit verbreiteten Irrglauben auf: So hört man häufig, man solle „Licht für die Menschen“ sein und „Nur Liebe in die Welt bringen“. Und im Kern ist das natürlich auch richtig. ABER: Häufig führt das laut Bahar Yolmaz und Jeffrey Kastenmüller dazu, dass Persönlichkeitsentwicklung oder die eigene Spiritualität einfach zu einer neuen Maske wird, die wir uns im Alltag aufsetzen. Sie betonen, dass echter Schmerz meist mehr wert ist als ein falsches Lachen! Und auch das kann ich aus meiner eigenen Erfahrung aus tiefstem Herzen bestätigen. Es ist menschlich, nicht jeden Tag positiv und bestens gelaunt zu sein – und es würde meinen tiefsten Überzeugungen widersprechen, anderen das Gegenteil vorzuspielen. Ich freue mich, dass die beiden Sprecher aufzeigen, dass es vielen anderen auch so geht – und durch Ihre Worte auch für mehr Echtheit und Authentizität im Umgang mit unseren Mitmenschen aufrufen!

Sadhguru: Interview über das Thema „Bewusstsein“

Wie bei diesem Gesprächspartner nicht anders zu erwarten war, waren auch in diesem Interview unheimlich viele wertvolle Impulse drin. Hier meine persönlichen Favoriten: Zunächst geht es quasi um das Thema Work-Life-Balance. An der Stelle macht Sadhguru deutlich: „There is no separation between work and life. The only thing that you have is life. The rest is imagination.” Ich finde diese Worte unheimlich wertvoll – natürlich sind einige Unterscheidungen im praktischen Alltag notwendig – aber bei alledem dürfen wir uns immer wieder bewusst machen, dass auch diese Trennung letztlich eine Illusion ist. Genau aus diesem Grund ist es mir persönlich auch ein so großes Anliegen, dass Menschen gerne zu ihrer Arbeit gehen. Denn steht ausschließlich das Ergebnis im Vordergrund, also die Vergütung oder die Beförderung, bezahlen wir das mit dem wertvollsten, was wir haben: mit unserer Lebenszeit. Ein ziemlich hoher Preis finde ich.

Aber nun wieder zurück zu Sadhguru. Im weiteren Verlauf betont er, dass wir Menschen unseren Gedanken viel zu viel Bedeutung geben. Wir nehmen unsere Umwelt mit unseren Sinnen wahr; und dann kommen unverzüglich Unmengen an Gedanken. Doch in seinen Augen ist die Aufmerksamkeit der Menschen so viel wertvoller. Denn: Gedanken sind letztlich nur Wiederholungen. Nur wenn unsere Aufmerksamkeit klar genug ist, entstehen wirklich neue Dinge! Die menschliche Intelligenz könnte die Lösung für alle Probleme sein, aber heute ist sie selbst eines der größten Probleme. Vor allem Akademiker wollen häufig alle Probleme mit ihrem Verstand lösen, also auf einer rein intellektuellen Ebene. Aber in seinen Augen ist das zum Teil so, als würden Sie ein Messer benutzen, obwohl Sie einen Löffel brauchen. Denn: Mit einem Messer kann man nicht alles töten – manchmal richtet es sogar mehr Schaden an. Letztlich gibt es in Sadhgurus Augen zwei Arten von menschlichem Leid: körperliches und mentales Leiden. Schaffen wir es, zwischen uns und diesem Leiden etwas Abstand zu bringen und so die Angst davor zu überwinden, können wir wirklich leben.

Auch seine letzten Worte haben mich nochmal besonders berührt: So beschreibt Sadhguru, dass jedes Lebewesen und jedes Insekt eine wichtige Rolle in unserem Leben spielt. Würden Mikroben aussterben, würde das Leben enden. Gäbe es keine Würmer mehr, wäre das Leben spätestens in einigen Jahren ebenfalls vorbei. Aber wenn die Menschheit aussterben würde, würde die Natur aufblühen. In meinen Augen dürfen und müssen wir uns diesen Umstand immer wieder bewusst machen! Vor allem, wenn wir uns mal wieder in unseren Gedanken verlieren, die uns manchmal weiß machen wollen, dass wir selbst der Mittelpunkt des Universums wären. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber bei mir erzeugen Sadhgurus Worte mal wieder ganz viel Achtung vor dem Leben und eine riesige Portion Demut!

„Wo finden Sie die Kraft, um Ihre Ziele zu erreichen?“ – Impulse für Ihren Alltag

Ich hoffe, Sie konnten aus meinen Highlights ebenfalls einige Impulse mitnehmen! In mir persönlich haben die Speaker und Experten an diesem Tag des Greator Online Festivals jedenfalls wieder einiges wachgerüttelt. Zum Abschluss möchte ich Ihnen hier wie gewohnt nochmal die wichtigsten Aspekte zusammenfassen, wie Sie die Kraft finden, um Ihre Ziele zu erreichen.

  • Ob jemand Sie mag oder nicht hat mehr mit der anderen Person zu tun als mit Ihnen: Auch das weltbeste Schokoladeneis ist nicht für alle Menschen auf dieser Erde die erste Wahl! Stellen Sie sich vor, Bienen würden sich von den Menschen einschüchtern lassen, die sie nicht mögen – und verschwinden. Die Menschheit würde aussterben! Also: Seien Sie Sie selbst und vertrauen Sie sich!
  • Haben Sie Schwierigkeiten damit, Ihre Ziele SMART zu formulieren? Kein Problem – Stellen Sie sich folgende zwei Fragen: Was kann ich im Alltag mehr tun, um meinem Ziel näher zu kommen? Was kann ich im Alltag weniger tun, um meinem Ziel näher zu kommen? Fokussieren Sie sich auf diese Dinge, statt Zeit und Energie in Grübeleien und Hypothesen zu investieren!
  • Schreiben Sie sich am Morgen folgende zwei Dinge auf:
    1. Was ist die wichtigste Aufgabe, die Sie einem Ihrer Ziele näher bringt?
    2. Auf welche Tätigkeit freuen Sie sich heute?
  • Bringen Sie in einem Konflikt Klarheit in die beteiligten Erwartungshaltungen: Sowohl in Ihre eigenen als auch in die der anderen. Beschreiben Sie dazu zunächst möglich objektiv die Situation. Dann bestimmen Sie die Richtung der Erwartungen: Wer erwartet was von wem? Fragen Sie sich dann, welche konkreten Ängste bei Ihnen ausgelöst werden. Und sprechen Sie dann mit Ihrem Gegenüber darüber – auch wenn es manchmal Mut kostet, es lohnt sich!
  • Face it til you make it” statt “Fake it til you make it”. Konkret: Spielen Sie (sich und anderen) nichts vor! Schauen Sie dagegen genau hin: Was blockiert Sie? Was genau steht Ihnen gerade im Weg?
  • Bauen Sie zu sich selbst eine gute Beziehung auf! Nehmen Sie sich dazu jeden Tag fünf Dinge vor, die Sie ganz bewusst für sich tun. Sie haben dazu „keine Zeit“? Starten Sie mit drei Dingen. Und: Überdenken Sie Ihre Prioritäten!
  • Achten Sie darauf, Informationen nicht blind zu konsumieren. Fragen Sie sich, wie Sie Gelerntes konkret in Ihren Alltag bringen können – anstatt jede Woche ein neues Buch zu verschlingen. Auch hier gilt also: Qualität vor Quantität! Echte Veränderung findet im Leben selbst statt, nicht im Kopf (durch die Anhäufung von Wissen).
  • Lassen Sie Ihre Masken so oft wie möglich weg und erlauben Sie sich, auch mal schlecht drauf zu sein – das ist menschlich und absolut ok!
  • Nicht alle Probleme lassen sich durch unseren Verstand lösen. Geben Sie Ihrer Aufmerksamkeit häufiger Priorität! Lernen Sie, Ihre Gedanken zu beobachten (zum Beispiel durch Meditation) und sich auf Ihre Sinneswahrnehmung zu konzentrieren (statt auf die Bewertungen und Interpretationen Ihres Verstandes).

Lust auf weitere Impulse aus dem Greator Online Festival? Hier entlang: „Wo will ich hin?“ – Teil I und Teil II, „Welchen Beitrag kann ich leisten?“, „Wie kann ich Krisen in Chancen verwandeln?“, „Kann man Erfolg lernen?“ und „Wie komme ich aufs nächste Level?“. Und hier gehts zum ersten Teil dieses Beitrags: „Wo finde ich die Kraft, um meine Ziel zu erreichen?“ – Teil I)!

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