Kennen Sie schon das aufregendste Museum der Welt?

Häufig werden einem Museum zunächst eher negative Assoziationen zugeschrieben. Langweilig, langatmig, eingestaubt. Manchmal darf es immerhin als „Schlecht-Wetter-Plan“ herhalten. Dass diese Vorurteile in vielen Fällen absolut unbegründet sind und es zahlreiche spannende, informative und lebendig gestaltete Ausstellungen gibt, soll hier allerdings jetzt nicht Thema sein.

Stattdessen möchte ich einen Gedankengang von John Strelecky aufgreifen. In „The Big Five For Life“ schlägt er vor, das eigene Leben als Museum zu betrachten. So fragt er:

„Was wäre, wenn jeder Tag unseres Lebens katalogisiert würde? Unsere Gefühle, die Menschen, mit denen wir zu tun haben, die Dinge, mit denen wir unsere Zeit verbringen? Und wenn am Ende unseres Lebens ein Museum errichtet würde, in dem genau zu sehen wäre, wie wir unser Leben verbracht haben?“

Er betont dabei – und das finde ich in diesem Kontext besonders wichtig – dass es eben nicht darum geht, wie wir unser Leben gerne gelebt hätten oder wie wir es uns gewünscht haben. Ganz egal, wie oft und wie fest.

Wenn es einzig und allein darum geht, wie man tatsächlich gelebt hat – wie sähe Ihr Museum dann aus?
Was wären die großen Themen in Ihrer ganz persönlichen Ausstellung?

In welche Tätigkeiten stecken Sie Ihre Zeit? Zieht Ihnen Ihre Arbeit Energie, ohne das etwas zurückkommt? Oder bringen Sie Projekte voran, die Ihnen wirklich etwas bedeuten? Woran hängen Ihre Gedanken fest, wenn Sie nicht mehr arbeiten?
Nutzen Sie den Großteil Ihrer Freizeit zur Erledigung von ungeliebten Alltagsaufgaben oder gibt es in Ihrem Leben Raum für Momente der Freude, Leichtigkeit und Lebenslust?
Mit welchen Menschen verbringen Sie Ihre Zeit? Mit dem ungeliebten Kollegen, der verhassten Tante oder aber mit den Personen, die Ihnen wirklich etwas bedeuten?
Welche Gefühle dominieren in Ihrem Alltag? Ist es Angst, eine (latente) Unzufriedenheit oder gar das Gefühl von Dauerstress? Oder fühlen Sie sich meist ausgeglichen, gelassen und voller Dankbarkeit für die Geschenke, die das Leben für Sie bereithält?

Schließen Sie für einen Moment die Augen. Wie sieht es bislang aus, das Museum Ihres Lebens? Was sehen Sie?

Der durchschnittliche Amerikaner lebt laut Strelecky rund 77 Jahre. In Deutschland ist es etwas mehr, aber das können wir an dieser Stelle mal großzügig vernachlässigen (sehen Sie es einfach als kleinen Bonus an)! 77 Jahre machen statistisch gesehen also 28.200 Museumstage. Gar nicht so viel für ein ganzes Leben, oder?

Und Strelecky geht noch einen Schritt weiter:

„Stellen Sie sich vor, der Himmel oder das Jenseits oder wie auch immer wir uns das Leben nach dem Tod vorstellen, sähe so aus, dass wir auf ewig als Führer in unserem eigenen Museum unterwegs wären.“

Wenn Sie jetzt also auf Ihr bisheriges Leben zurückblicken: Wie würden Sie sich als Guide in Ihrem persönlichen Museum machen? Wie fühlen Sie sich dabei und worüber würden Sie mit Ihren Besuchern sprechen? Welche Geschichten haben Sie zu berichten?

Was aber noch viel wichtiger ist: Was würden Sie Ihnen über die Zeit erzählen wollen, die noch vor Ihnen liegt? Denn die Art und Weise, wie all diese Tage in Ihr Lebensmuseum eingehen, haben Sie noch in der Hand!

Will ich damit sagen, dass Sie Ihren Job kündigen, den Partner verlassen, sich auf direktem Weg neue Freunde suchen und nur noch glücklich sein sollten? Nein. Natürlich sollen Sie jetzt nicht Ihr gesamtes Leben ab morgen auf den Kopf stellen – darum geht es nicht. Aber übernehmen Sie die Verantwortung für Ihre Museumstage. Oder noch genauer: Für jeden einzelnen Tag, für jeden Moment Ihres Lebens. Legen Sie Ihren Fokus auf das, was Ihnen wirklich wichtig ist!
Wenn Sie Ihren Job nicht mögen und daran auch gerade nichts ändern können oder wollen, Sie aber Ihren Partner über alles lieben – genießen Sie die Zeit mit ihm oder ihr aus tiefstem Herzen, anstatt sich in Ihrer gemeinsamen Zeit über Ihre Arbeit zu beschweren oder permanent daran zu denken!

Schaffen Sie sich viele solcher Glücksmomente – und seien sie noch so einfach! Füllen Sie Ihr Leben wann immer es geht mit den Farben, die Ihnen am besten gefallen!

Ich wünsche Ihnen ganz viele solcher Glücksmomente im nächsten Monat!

Referenz: John Strelecky: The Big Five For Life

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