„Wo will ich hin?“ – Spannende Impulse des Greator Online Festivals (Tag 1, Teil I)

Wo wollen Sie hin?

Gestern, am 25.10.2020 ging es los: das große Greator Online Festival für Coaching und Persönlichkeitsentwicklung. Mit dabei: Knapp 180 Speaker und 100.000 Teilnehmende – ich war eine davon 😊

Von 12 Uhr mittags bis 23 Uhr gab es in zwei virtuellen Räumen zahlreiche Impulse von den Größen der Branche. Durch Live Interviews, Key Notes und gemeinsame Meditationen wurde das Thema des Tages aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet: „Wo will ich hin?

Hier eine kurze Auswahl meiner persönlichen Highlights und Aha-Momente – und wie auch Sie davon in Ihrem Alltag profitieren können!

Laura Malina Seiler: Wie du die Angst vor Veränderung in Vertrauen transformierst

Unser Geist liebt die Gewohnheit – das dürfte für die meisten nichts Neues sein. In unserem eigenen Alltag finden sich zahlreiche Beispiele dafür, dass wir auf Neues erstmal mit Angst und Anspannung reagieren. Kein Wunder, dass das Jahr 2020, in dem bereits auf so viele „Selbstverständlichkeiten“ und lieb gewonnene Gewohnheiten verzichtet werden musste, als Herausforderung wahrgenommen wird. Insbesondere in der aktuellen Situation, in der unser Alltag – erneut – aus seinen „gewohnten“ Bahnen gerissen wird. Laura Malina Seiler zeigt drei Schritte auf, wie diese Angst vor Veränderung in Vertrauen transformiert werden kann.

Schritt 1: Angst wahrnehmen und anerkennen

Nicht selten nehmen wir unsere Angst zunächst nur sehr diffus wahr. Gehen Sie einen Schritt zurück und betrachten Sie Ihre Situation: Laura schlägt vor, sich folgende Fragen zu stellen: Wo stehe ich aktuell? Was fühle ich gerade? Wovor habe ich Angst?

Da sich Angst in unserem Körper – evolutionär bedingt – unangenehm anfühlt, lehnen wir dieses Gefühl erstmal ab. Statt uns im Widerstand zu verlieren und dadurch (unfreiwillig, aber dauerhaft) in diesem Überlebensmodus gefangen zu bleiben, dürfen wir uns an dieser Stelle erlauben, Angst zu haben. Wir dürfen uns daran erinnern, das Angst an sich nichts Schlechtes ist, sondern eine zum Teil überlebenswichtige Schutzfunktion übernimmt. Bleiben wir allerdings in unserer Angst stecken und lassen uns blind von ihr leiten, können wir keine bewussten Entscheidungen aus unserer vollen Kraft heraus treffen. Laura schlägt vor, sich daher nicht von dieser Angst steuern zu lassen, sondern die Energie dieser Angst zu nutzen, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Schritt 2: Angst als Hinweis darauf, etwas über sich selbst vergessen zu haben

Folgende Aussage von Laura über die Angst hat mir besonders gut gefallen: So sagt sie, dass Sie dann Angst haben, wenn Sie vergessen, WIE „powerful und schöpferisch“ Sie in Wirklichkeit tatsächlich sind. Also wenn Sie sich von dieser riesigen Kraft in sich getrennt haben! Meine Erfahrungen bestätigen das: Natürlich haben wir alle Situationen, in denen wir Angst haben und uns wie gelähmt fühlen. Aber es gibt auch diese Situationen und Phasen, in denen wir uns stark fühlen, uns alles leicht fällt und gelingt. In denen wir selbst überrascht darüber sind, wie viel tatsächlich in uns steckt. Wenn wir also Angst verspüren, dürfen wir uns laut Laura wieder selbst daran erinnern, dass wir diese unendliche Kraft in uns haben. Denn wir können selbst entscheiden, wie wir durchs Leben gehen möchten: Ob voll von Angst und Misstrauen oder erfüllt mit Liebe und Vertrauen. Es ist unsere Einstellung, die dann eine vollkommen neue Realität erschafft. Auch im Moment der Angst sind wir so viel mehr, als diese kleine, völlig verschüchterte Person, als die wir uns in diesem Moment fühlen. Ich liebe in dem Zusammenhang die Metapher des Samens, die in der Persönlichkeitsentwicklung weit verbreitet ist, und die auch Laura hier aufgreift: Auch wenn ein Samen so unfassbar winzig ist: Fällt er in die Erde und findet dort für sich förderliche Bedingungen vor, wird er wachsen und mit den Jahren zu einem kraftvollen und starken Baum werden. Die Kraft für diesen Baum steckt bereits im winzigen Samenkorn!

Schritt 3: Entscheide dich dafür, in deinem Licht zu sein

Seien Sie sich bewusst, dass Sie immer eine Wahl haben: Möchten Sie als Opfer der Umstände durchs Leben gehen? Oder als Schöpfer Ihres eigenen Lebens? Laura betont hier nochmal diese Entscheidungsfreiheit: Wer möchten Sie sein? Sie können frei wählen, ob Ihre Angst Ihr Leben bestimmt! Sie lädt dazu ein, sich das Versprechen zu geben, immer wieder zu sich selbst zurück zu kommen. In Ihren Augen ist das die wohl höchste spirituelle Aufgabe: Genau diese Kraft in sich zu reaktivieren! An sich selbst zu glauben ist eine Entscheidung!

Gudrun Kruse: Märchenhaft selbstbestimmt

Gudrun Kruse stellt drei Eigenschaften in den Vordergrund, die es für ein selbstbestimmtes Leben braucht: Mut, Optimismus und Verlangen. Selbstbestimmung ist in ihren Augen dabei ein Prozess und sie fordert alle dazu auf, sich ein selbstbestimmtes Leben zur Routine zu machen.

Auch sie steigt zunächst mit dem Thema der Angst ein: Laut ihrer Quelle sind nur 4-6 Prozent unserer Ängste real. Trotzdem verlieren wir uns darin und entwickeln häufig sogar noch eine Angst vor der Angst. Auch sie ist der Meinung, dass Angst kein guter Ratgeber ist, aber wir trotzdem häufig aus dieser Emotion heraus handeln. Mut stellt in ihren Augen das Gegenteil dar. Während die Angst von etwas weg führt, führt uns der Mut zu etwas hin. Machen Sie sich klar, wovor Sie weglaufen und – noch wichtiger – wohin Sie möchten! Oft sind wir davon überzeugt, dass wir etwas nicht gut können – und diese Überzeugung reicht häufig aus, dass wir es nicht einmal probieren! Doch nur wenn wir es tatsächlich probieren, können wir es wirklich wissen! Sie ruft daher dazu auf, mutig zu sein. In ihren Augen bedeutet das, Verantwortung zu übernehmen und zu handeln!

Außerdem kann Optimismus uns in Gudruns Augen dabei unterstützen, unsere Ängste zu überwinden. Egal ob es Meinungen, Überzeugungen oder Glaubenssätze sind, die uns blockieren – wir dürfen sie loslassen! Denn: Jeder Einzelne von uns trägt die Verantwortung dafür, dass es ihm oder ihr gut geht! Sie betont, dass wir uns selbst vertrauen können und annehmen dürfen! Uns akzeptieren, mit all unseren Selbstzweifeln und den körperlichen und mentalen Grenzen, die wir in diesem Moment haben.

Die dritte Eigenschaft bezeichnet sie als Verlangen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Ich persönlich verbinde mit diesem Wort zunächst etwas Negatives; etwas bodenloses, was bei mir persönlich auf Widerstand stößt. Das meint sie jedoch nicht – zumindest sofern ich sie richtig verstanden habe. Stattdessen stellt sie in dem Zusammenhang folgende Fragen: Was macht Sie besonders? Was wollen Sie im Inneren? In welchen Rollen fühlen Sie sich wohl, und in welchen nicht? Wonach verlangt es Ihnen, so dass Ihre Bedürfnisse erfüllt sind? Ich persönlich würde diese Eigenschaft also eher als eine Art Klarheit über sich selbst und die eigenen Bedürfnisse interpretieren, sowie die Fähigkeit, Letztere auch zu befriedigen.

Alexander Hartmann: Das O.C.E.A.N. Modell – Warum tun wir, was wir tun?

Inhaltlich besonders spannend fand ich zudem den Vortrag von Alexander Hartmann. Basierend auf den Forschungsergebnissen von Dr. Frederik Hümmeke stellte er die wesentlichen Faktoren dar, die menschliches Verhalten beeinflussen. Im Rahmen des Vortrags konnte natürlich nur ein grober Überblick gegeben werden und ich konnte mich aus Zeitgründen bislang auch noch nicht weiterführend mit dem Modell beschäftigen. Um keine falschen Informationen zu verbreiten, möchte ich hier nur die groben Schlagworte ohne weitere Konkretisierung wiedergeben. Gegebenenfalls erfolgt an anderer Stelle eine tiefere Auseinandersetzung mit diesem wirklich spannenden Konzept. Nun aber zurück zum Inhalt: Laut Dr. Frederik Hümmeke hängt menschliches Verhalten von folgenden Faktoren ab: Intelligenz, Persönlichkeit (an dieser Stelle führte Hartmann ins O.C.E.A.N. Modell ein), Verhaltens- und Denkmuster, Umwelt, Kultur sowie Verhalten in Kontexten mit Kontrollverlust (zum Beispiel Fight-Reaktion). Zudem beeinflussen wahrgenommenes Pech bzw. Glück sowie Insights unser Verhalten.

Eva-Maria Zurhorst: Du bist eine Frau – und deshalb bist du so viel machtvoller als du ahnst […]

In ihrem Vortrag geht Eva-Maria Zurhorst speziell auf (uns) Frauen ein. Sie beschreibt, dass viele mehr und mehr fühlen, dass etwas nicht stimmt in ihrem Leben. Das das nicht alles sein kann. Und in ihren Augen liegen wir mit diesem Gefühl absolut richtig! Sie unterstreicht – und das würde ich sofort genau so unterschreiben – dass Frauen sich endlich von diesem Mädchentraum verabschieden dürfen: Die Hoffnung darauf, dass etwas oder jemand – vielleicht der Prinz auf dem Pferd? – in ihr Leben kommt, das ihnen Liebe gibt und sie erfüllt. Sie trifft auf den Punkt, was auch ich aus eigener Erfahrung und Beobachtung mir nahestehender Menschen bestätigen kann: Viele Frauen neigen dazu, sich entweder auf dem Weg zur Erfüllung ihrer Träume komplett zu verausgaben oder aber ihre ganze Kraft den Menschen in ihrem Umfeld zu geben – bis sie irgendwann selbst zusammen brechen.

Sie läd ein, sich wieder mit dem eigenen Herzen zu verbinden und im Einklang mit sich zu leben – auch wenn das ein teilweise schmerzhafter Prozess ist. Sie rät Frauen, sich öfter zu fragen, ob sich eine Entscheidung richtig anFÜHLT (statt ob „sie sich richtig denkt“). Sie bezeichnet diese innere Aufgabe als die wichtigste im Leben. Denn es gibt in diesem Leben nicht wirklich etwas zu tun, und ihrer Meinung nach auch nichts zu manifestieren. Aber es gibt etwas zu sein! Und das Leben antwortet auf das, was Sie in diesem Moment gerade sind.

Eva-Maria Zurhorst betont, dass wir als menschliche Wesen die einmalige Fähigkeit haben, Entscheidungen zu treffen. Erfolgen Entscheidungen aber aus einer Unverbundenheit mit sich selbst, wird die innere Leere immer größer und man verliert sich mehr und mehr. Auch sie nutzt einen „botanischen Vergleich“, den ich auch hier sehr treffend finde: Sobald Sie sich auf Ihrem eigenen Weg befinden, sind Sie wie ein Apfelbaum: Sobald ein Apfelbaum auf seinem Platz angekommen ist, geschieht alles wie von selbst. Einen Apfelbaum kostet es keine Willenskraft und Anstrengungen, um Äpfel zu tragen! Doch viel zu oft liegt der Fokus in unserem Leben auf dem Ergebnis: den Äpfeln. Bringen Sie den Fokus zurück auf den Baum, also auf die Beziehung mit sich selbst! Und vertrauen Sie darauf, dass Sie dann Früchte tragen werden – also Ergebnisse erzielen und etwas bewirken.

Übrigens: In fast allen Vorträgen finden sich zahlreiche Überschneidungen mit den Ausführungen meiner letzten beiden Beiträge im Kontext der Zielerreichung. Schauen Sie doch mal rein: Warum Ihre Ziele Sie nicht glücklich machen und Wie Ihre Ziele Sie erfolgreich UND glücklich machen. Der letzte Vortrag von Leander Greitemann dreht sich sogar um meine Kernbotschaft in diesen Beiträgen. Deshalb widme ich ihm einen eigenen Beitrag. Dort fasse ich Ihnen auch nochmal einige alltagstaugliche Fragen und Impulse für jede Lebenslage zusammen! Direkt weiterlesen: „Wo will ich hin?“ – Spannende Impulse des Greator Online Festivals (Tag 1, Teil II)

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